Wüstung Schönheide
Wir befinden uns an einem frühgeschichtlichen “Verkehrsknotenpunkt” vor dem Thüringer Wald. Neben der “alten Gehrener Straße”, die ursprünglich zum Dreiherrnstein führte und zu den ältesten Passstraßen gehört, verlief von hier ein östlicher Strang - Sorge, Herschdorf - und ein westlicher Strang - Fuchsrod, Möhrenbach - über den Langen Berg zur Witzlebener Tanne und zum Kahlertpass Der Kahlertpass ermöglichte eine besonders günstige Verbindung zwischen den bedeutenden mittelalterlichen Handelsstädten Nürnberg und Erfurt. Vermutlich war an diesem “Verkehrsknoten” schon sehr früh eine Ansiedlung entstanden.
- 1340 Grenze am Galgenteich durch Teilung der Schwarzburger
Grafschaft.
- 1370 urkundliche Ersterwähnung des Dorfes “Scenenheyde”
- 1429 Grundherrschaft der Adelsfamilie von Röder über Dörnfeld
a.d. Heide, Schönheide und Barigau aktenkundig
- 14./15. Jh. bedeutende Fuhrmannssiedlung an der NürnbergerGeleit-
straße und Rittergut
- bis Anf. 16 Jh. Ritter von Berlstedt mit Schönheide belehnt
- 16./17. Jh. Straßenzwang über Amt Gehren und Gräfinau und Dreißig-
jähriger Krieg lassen Schönheide zu einer Wüstung
werden
- 1698 Gutsherrenfamilie von Röder aus Dörnfeld a.d. Heide
errichtet in Schönheide ein Vorwerk
- 18. Jh. erneuter Aufschwung als Guts- und Fuhrmannsdorf
- um 1750 gab es in Schönheide 1 Gut, 6 Bauernhäuser, 1 Gasthaus
und 1 Ziegelhütte
- 1769 standen infolge des Siebenjährigen Krieges (1756-1763)
in Schönheide nur noch 2 Häuser, in denen 7 Menschen
wohnten
- 1829 Verkauf des Röderschen Restrittergutes Dörnfeld a.d.
Heide mit dem Vorwerk Schönheide an die Gemeinde
Dörnfeld a.d. Heide die beim Wiederverkauf einen guten
Erlös erzielte. Gutshaus wird Fuhrmannshaus
- ab 1837 Verkauf der zum Vorwerk gehörenden Äcker und Wiesen
an Familien in Angstedt, Gräfinau und Jesuborn
- 1882 das Gasthaus fällt einem Brand zum Opfer
- 1884 wird die Siedlung aufgegeben